Daktylus deorum Usorna

Bei dieser Skulptur handelt es sich um eine planvolle Stahlskulptur von einem göttlichen Finger, nämlich den Ausdruck eines Fingers (Daktylus) der handelnden Götter. Er ist ein Teil der handelnden Hand der Götter. Er weist drei Stützelemente der Fingerknochen auf, die gelenkig miteinander verbunden sind. Die Finger können nicht nur handeln, sondern auch zur nonverbalen Kommunikation genutzt werden. Jeder dieser dreigliedrigen Finger trägt eine Fingerkuppe mit einem eigenen Gesicht nach beiden Seiten. An der Oberseite trägt jeder Finger auch einen Fingernagel. Diese Skulptur soll auszudrücken, dass acht nebeneinander gestellte Fingerfiguren der Daktyli deorum, in diesem Falle des Daktylus deorum Usorna, dazu dienen sollen, die Welt aufzubauen, zu gestalten und gelegentlich auch zu verformen. Die Skulptur Usorna verfügt über quadratische Augen. An den seitlichen lebenserfüllten Auswüchsen der Finger sind Endglieder vorhanden, die in ringförmigen Knospen neue Keimlinge austreiben. An ihren Oberkanten tragen sie, weit von unten nach oben aufsteigend, ein bis drei weitere Keimlinge. Bei der Seelenfindung zu meiner Skulptur „Daktylus deorum Usorna“ habe ich mir ein göttliches Modellieren des „Lebensbreis“ zu Lebewesen vorgestellt. Das ermöglicht göttlichen Schöpferwesen ein schnelles Arbeiten. Dabei ist die innere Schöpfungskraft so groß, dass sie an den Fingergliedern selbst Auswüchse entstehen lässt. Die aus dem Lebensschlamm geformten Wesen leben auch nach ihrer göttlichen Beseelung nur eine begrenzte Zeit lang. Dann zerfallen sie wieder durch die Auflösung in ihren Stoff. Am Ende bleibt die Frage: Was wird aus dem Klebstoff des Körpers, nämlich der Seele, nach der Auflösung unserer Form?