Künstler / Stifter

des Eisenparks

Claus Frenz Claussen

* 28. Mai in Husum, Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein / † 04. September in Bad Kissingen, Bayern

wurde 1939 in Husum als Sohn von Hugo Hinrich und Irmentraut Claussen geboren. Die Schulzeit verbrachte er in Husum, wo er 1959 am Hermann-Tast-Gymnasium sein Abitur ablegte. Von 1959 bis 1965 studierte er Medizin in Bonn und Hamburg mit Auslandskursen in Toulouse, Oxford, Oslo, Göteborg, Kopenhagen und Aarhus. Nach seinem Staatsexamen promovierte er 1965 zum Dr. med. in Hamburg, ein Jahr später heiratete er Dr. med. Erika Claussen, geborene Kötz, in Bielefeld. 1970 erlangte Claussen als erster Hochschullehrer in Deutschland seine Habilitation für das neugeschaffene medizinische Fach der Neurootologie an der FU Berlin und entwickelte sein Fachgebiet bis 2004 in Berlin und an der Medizinischen Fakultät Würzburg. In diese Zeit fallen auch die Anfänge seines künstlerischen Schaffens. Seit 1973 arbeitet Claussen als Eisenbildner zu Eisenbühl mit einem eigenen eisenbildnerischen Atelier, einem Museum und einem Kunstpark im Ort Eisenbühl bei Berg/Ofr. Der Ort bot sich für das Ehepaar Claussen an, da er jeweils auf halber Strecke vom jeweiligen Arbeitsort lag und durch die Anbindung an die A9 gut zu erreichen war. 1972-75 formulierte Claussen das Konzept der modernen Aequilibriometrie und sorgte damit weltweit für Aufsehen in Wissenschaftskreisen. 1974 wurde er zum Präsidenten der Internationalen Gesellschaft für Neurootologie und Aequilibriometrie e.V. ernannt. Ab 1975 hielt er bis 2004 wiederkehrend Vorlesungen über die „Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Kunst mit praktischen Beispielen“. Erstellte immer wieder Arbeiten von sich aus, besondere Beachtung fanden hierbei die 1980/81 hergestellte Gruppe der großen Stahlplastiken der Frankenapostel in Würzburg, 40 große Skulpturen im Außenbereich bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth im Jahr 1992 und die 1995 gefertigte große Stahlskulptur »Gemeinsam«
zur Wiedervereinigung, die in Baden-Baden ausgestellt ist. Im gleichen Jahr erlangte er große wissenschaftliche Anerkennung in der Tinnitus-Forschung.

Nur zwei Jahre später (1997) konnte der Eisenbühler Eisen-Kunstpark im Berger Winkel feierlich eröffnet und 2001 erweitert werden. Gleichzeitig war Claussen im Jahr 1997 Gründungsmitglied und Vizepräsident des europäischen Kunstvereines „Via Europae Sculpturarum“. 2001 wurde ihm der Ehrentitel „Ritter der Ungarischen Kultur“ in Budapest verliehen. 2002 formulierte Claussen das Konzept des „narrativen Sensologismus“ als Brücke zwischen Wissenschaft, Kunst und Philosophie und hielt auch hierüber zahlreiche Vorlesungen.

Seit 2006 arbeitet Claussen an der Entwicklung einer automatisierten Mobilitätsprothese für Menschen in der dritten Lebensphase, dem „Auto-Cyberno-Mobil“.

2012 gründeten Claussen und seine Frau die Stiftung öffentlichen Rechts „Claussen’s Eisenpark zu Eisenbühl“.

2017 verstarb Dr. Erika Claussen, seitdem führt Prof. Dr. Claussen die Stiftung in beiderseitigem Sinne fort.