Atmakom Lolo 11

Auf einem im Diesseits gelebten Leben folgt nach mythischen und religiösen Vorstellungen jenseits der rein wissenschaftlichen Welt ein Weiterleben in einer Nachtodeswelt mit einer weiterverlaufenden übernatürlichen Wirklichkeit. Für solche Annahmen sprechen sicher die vorhistorischen Bestattungskulturen. Unter den uns überlieferten Kulturen beschreibt der Hinduismus, den ich bei meinen vielen Reisen nach und durch Indien kennenlernte, ein sehr komplexes Bild vom Jenseits, zum Beispiel mit dem Kreislauf der Reinkarnationen. Das individuelle Selbst des Menschen, das bei allen Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen unverändert bleibt, betrachtet der Hinduismus als Prinzip den Atman. Die Figur Atmakom „Lolo 11“ entspricht einem virtuellen laufenden Mischwesen mit einem großen bogenförmigen Leib. Am Rücken trägt das Wesen rechts und links zwei elliptoide Flügel, die jeweils vierfach rund perforiert sind. Die stählernen Schrägbügel zwischen Skulptur und Fußplatte tragen jeweils zwei runde Perforationen. Der große Kopf ist dreifach perforiert mit jeweils zwei Perforationen unten und oben nach hinten zu und einer Perforation unten und oben nach vorne. Das elliptische Fenster im Kopf wird überbrückt von x-förmig angeordneten Lamellen. Diese Lamellen, die ein X als hier unverstandenes Gefühl darstellen, sind jeweils dreifach im Zentrum perforiert. Oben ist sowohl links wie auch rechts am Kopf ein gestieltes Auge mit zahlreichen sternenbildartigen Nebenperforationen angesetzt. Die Skulptur „Lolo 11“ trägt die namensgebende Nummer 11 auf Grund der Zählung der Perforationen.