Aufruhr der Seelen im mediolunaren Jenseits

Viele Menschen sind auch heute davon überzeugt, dass mit dem Tod nicht „alles zu Ende“ ist. Insgesamt glauben die meisten von uns wohl an einen „Ewigkeitskern“ unseres Seins, den wir auch als Seele bezeichnen. Das bewusst erlebte »Ich« würde dann transzendental weiterleben. Auf dieser hoffenden Vorstellung bauen die meisten Totenkulte und Beerdigungsrituale der Menschen auf, wenngleich die Wesenseinheit zwischen Körper und Seele durch den Tod erfahrungsgemäß gebrochen wird. Die von mir geschaffenen Figuren der Atmakoms leiten die Seelen der Toten gemäß meiner Vorstellung zu einem besseren Platz im Jenseits, der aber auch eine Struktur und eine Ordnung aufweist und kein bloßes Chaos ist. Was wird sein, wenn die Stille der jenseitigen Ordnung zum Beispiel in einer sichelmondartigen Umgebung durch einen plötzlichen Aufruhr und Erregung zahlreicher, dorthin verbrachter Seelen erschüttert wird? In der Skulptur des mediolunaren Jenseits bestehend aus einem halbmondförmigen Kreisaufschnitt mit einem draufgesetzten Parabelschrägschnitt laufen an den Außenkanten an der Skulptur, aber auch quer durch das Feld menschliche Seelengestalten nach oben. Ihnen folgen auf geraden und verwinkelten Bahnen von allen Seiten Atmakoms. Es herrscht ein gewisses Durcheinander in dieser virtuellen, extraterrestrischen jenseitigen Struktur. Die Skulptur soll ein Symbol dafür sein, dass auch im Jenseits zwischen Helfern und betroffenen Seelen immer wieder mal ein Durcheinander auftreten könnte.