Gundolf – Der Meister und seine drei Geister Heinrich, Imin und Jason bei der Übergabe der Dogmen

Die Gruppe „Gundolf“ bezieht sich auf einen Hochschullehrer in der medizinischen Fakultät der Universität Würzburg, den ich viele Jahre kannte. Er lehrte Geschichte der Medizin und war selbst ein großer Dogmatiker. Andererseits konnte er aber Bestehendes klar und dogmatisch darstellen. Die Arbeiten seiner Doktoranden wurden sehr hoch bewertet. Im Übrigen erinnerte mich die Situation etwas an die Säulen der al-Azhar-Moschee in Kairo. Denn dort war der Lehrstuhl dadurch begründet, dass einer sich einen Stuhl holte, vor eine der Säulengruppen stellte und aus einem Buch die Dogmen vorgelesen hat. Dogmen brauchen, um fortzubestehen, Schüler, die ausschließlich dieses Buch besitzen und es herumtragen. Diese Situation stellen im vorliegenden Falle die drei Geister Heinrich, Imin und Jason dar, die jeweils ein Symbol erhielten und dieses als Kennzeichen ihrer Lehre vor sich her tragen sollten. Die Situation mit dem Lehrstuhl, den Schülern und den gerade verliehenen Dogmen habe ich in dieser Skulptur dazu dargestellt. Es ist eine besonders bunte Szene, die versucht, überkommenes Wissen in einem Dogma zu tradieren und weiterzureichen. Bei den zuschauenden Menschen stößt diese Szene aber auf großes Gefallen. Die Skulptur „Gundolf – Der Meister und seine drei Geister Heinrich, Imin und Jason bei der Übergabe der Dogmen“ schildert eine selbst heute noch komplexe Situation an unseren Universitäten. Durch die farbliche Gestaltung soll das schillernde Bild von der tradierten dogmatischen Lehrenweitergabe auffällig charakterisiert werden. An der Hauptfigur des Gundolf erkennt man ein huldvolles Neigen des Kopfes zu den Schülern und den ihnen anvertrauten Symbolen.