Hans – Der tapfere Hakenstockerrant an der Wand des Sensoriktunnel

Im Gegensatz zu den Menschen, die im Mainstream dieser Welt leben und das Leben fröhlich über sich ergehen lassen, versucht dieser Errant, zu erfahren, was etwa hinter unserer Welt liegt, was vor unserer Geburt sowie nach unserem Tode ist und wie überhaupt eine Parallelwelt aussehen könnte. Die Vorstellung, dass die Sicht auf unsere Welt durch unsere Sinne begrenzt ist, geht zurück auf Platon (Höhlengleichnis) und auf Arthur Schopenhauer („Die Welt als Wille und Vorstellung“). Als Neurootologe führe ich diese Erkenntnis auf den wichtigen Satz von Lucius Annaeus Seneca zurück: „Nihil in intellectu, quod non erat ante in sensu!“ („Nichts dringt in das Bewusstsein des Menschen, es sei denn, es ist durch die Pforten der Sinne gegangen!“). In diesem Sinne ist der menschliche Erkenntnisdrang bei den Wissenschaftlern oder Philosophen unter unseren Mitmenschen verständlich, die gerne wissen würden, was sich hinter der Begrenzung unserer Welt befindet. Dabei stelle ich mir in meinen Skulpturen schon die Begrenzungen der Welt nicht regelmäßig, sondern unregelmäßig geformt vor. Für die Skulptur „Hans – Der tapfere Hakenstockerrant an der Wand des Sensoriktunnel“ wurde die Stahlplatte im Gesenk geschmiedet und so zu einer gebogenen und verwinkelten Oberfläche geformt. Unter den zahlreichen Einfällen der Erranten, um technisch hinter die Welt zu schauen, stützt sich der Hakenstockerrant Hans auf einen großen Haken, wie man ihn etwa am Hafen zum Abstoßen oder Heranziehen von Schiffen verwendet. Anschließend wird er versuchen, den Hakenstock irgendwo an der Grenze der Welt einzuhaken und diese soweit herunterzuziehen, dass er darüber hinweg in das so genannte „Jenseits von uns“ blicken kann.