Edmund, der erkenntnislose Errant am Abgrund des Sensoriktunnel

Die Skulptur „Edmund, der erkenntnislose Errant am Abgrund des Sensoriktunnels“ beschreibt die Situation eines neugierigen Menschen an der Grenze unseres Seins. Zum besseren Verständnis habe ich mir das Modell des Sensoriktunnels gedacht und in Form von Skulpturen umgesetzt. Dabei folgte ich wie bei den anderen Skulpturen des Sensoriktunnels den Annahmen von Arthur Schopenhauer „Die Welt als Wille und Vorstellung) Platon (Höhlengleichnis) und Lucius Annaeus Seneca („Nihil in intellectu, quod non erat ante in sensu!“ [„Nichts dringt in das Bewusstsein des Menschen, es sei denn, es ist durch die Pforten der Sinne gegangen!“]). Natürlich habe ich als moderner, aufgeklärter Naturwissenschaftler meine Vorstellung von einem reinen technischen, eckig oder kreisförmig begrenzten Tunnelsystem aufgegeben. Deshalb habe ich die Abgrenzungen unseres Sensoriktunnels unregelmäßig wie die Wände der großen Herzkammern gestaltet. Im vorliegenden Falle erkennen wir in dem Ausschnitt aus der Welt auch eine ganze Reihe von nichtlinearen Ausstanzungen mit Serien und undulierenden Abläufen von Kreisen, die wie Perlenketten aneinander gefügt sind, von großen Durchschnitten im Sinne einer Ellipse oder herausgestanzten Kreisbögen. Dies symbolisiert die vielfältige Nichtlinearität in den Grenzen unserer Welt. Dahinter befindet sich nun der Errant Edmund, der nach aller Suche an den Grenzen seiner Welt erkennt, dass ihm jegliche Erkenntnis verwehrt ist. Daraufhin stürzt er sich in suizidaler Absicht in den Abgrund. Unten am Abgrund schlägt er noch auf einen runden weißen Stein auf.