Ein Großteil der industriellen Wertschöpfung erfolgt durch Massenproduktion in großen Fabriken oder Konzernen. Da diese vielen Menschen in ihrer arbeitsteiligen Welt Arbeit und Brot geben können, wird ihre Struktur trotz aller Einwände letztlich doch akzeptiert. Die Skulptur des Turmes der disparaten Karriereleitern geht auf José Ortega y Gasset („Aufstand der Massen“) und andere Autoren zurück, denen zufolge der moderne Mensch in der Masse sehr stark partikularisiert ist. Dennoch strebt er zu den größeren Zusammenschlüssen von Aktivitäten und wirtschaftlicher Macht, wird aber immer von anderen überholt. In der Skulptur erkennt man die immer weiter aufwärts ziehenden Menschenlinien. In der obersten Etage spielen sich die Wirtschaftsmacht, die Produktmacht und die Personalentscheidungen ab. Das Markenzeichen des Goldenen Hirschen über dem Hochhauskomplex steht als Symbol für einen sozusagen „ökologisch arbeitenden Konzern“ für eine virtuelle, populistische Grundidee der Firma. Die drei runden Doppelkreise auf der Spitze mit weiteren Personen, anscheinend den Unternehmenchefs, stehen für das Finanz-, das Produkt- und das Personalwesen. An einer schlangenförmigen Treppe stürzen die vom Konzernturm als Treibstoff “verbrauchten“ Menschen irgendwann bis nach unten. Ganz unten steht ein kleines Kreuz für die, die versagt haben oder aus anderen (vielleicht gesundheitlichen) Gründen abgestürzt sind. Der Begriff „disparat“ steht für die parallel verlaufenden Karriereleitern. Diese enden für die Aufsteiger in einem wirtschaftlichen und produktiven Prozess irgendwo in der Mitte des Karriereturms . Ein Wechsel seitwärts in eine andere Abteilung oder ganz nach oben in die Führungsspitze ist anscheinend nicht möglich. Ganz oben scheint ein gnadenloser Kampf zu herrschen, wenn man beobachtet, wie viele vormalige Vertreter der Spitze wieder abstürzen. Der Mensch wird in dieser Skulptur als notwendiges Produktionswesen im Konzernturm behandelt, das am Ende selbst ganz oben keinen rechten Halt findet.