Lupus cis et trans (Der Wolf des Diesseits und des Jenseits)

Der Wolf, Canis lupus, gehört biologisch zur Familie der Hunde. Die normale Sozialordnung der Wölfe ist das Rudel. Viele Jägervölker bewunderten die Ausdauer und das Jäger-Geschick der Wölfe. Beim Mensch (letzlich auch ein Rudelwesen) sind Bewunderung und Angst gegenüber dem Wolf eng miteinander vermischt. Der Wolf und sein vielfältiges Geschick bei der Jagd spielt in der Sagen- und Märchenwelt vieler Völker eine zentrale Rolle. In der germanischen Mythologie wird der siegende Gott Odin sowohl mit seinen beiden Raben Hugin und Munin als auch mit seinen beiden Wölfen „Geri“ und „Freki“ begleitet. Darüberhinaus spielt der „Fenriswolf“ bei der Götterdämmerung eine entscheidende Rolle. Vor diesem mythologischen Hintergrund habe ich die Skulptur der dies- und jenseitigen Wölfe „Lupus cis et trans“ geschaffen. Die Figuren des Fenriswolfes laufen im Gänsemarsch in einer räumlichen Schleife in Form eines Möbiusbandes von außen nach innen und innen nach außen hintereinander her. Das Möbiusband ist dadurch gekennzeichnet, dass die Innenoberfläche und die Außenoberfläche fortlaufend und kontinuierlich miteinander verbunden sind. Dadurch ändert sich auch nicht die Laufrichtung. Dieses Rudel Wölfe läuft immer in gleicher Weise nach vorne. Mal bewegt es sich außen und mal bewegt es sich innen auf dieser Figur. Deshalb wurde diese Figur der Fenriswölfe auch „Lups cis et trans“ genannt.