Nebucca – Dritter Priester des Marduk

Die Figur des Priesters Nebucca gehört zu dem Kreis meiner Skulpturen der babylonischen Verehrung des Götterkönigs Marduk. Nebucca gehört zu den historischen Priestergestalten, die sowohl Philosophen als auch Naturwissenschaftler und Religionsbewahrer waren. Vor etwa 8.000 Jahren begann die Kultur des Marduk im Zweistromland, wo sie über Generationen bewahrt wurde. Dort wurden auch die Keilschrift und die Arithmetik begründet und über Generationen entwickelt. Den Priester Nebucca ordne ich einer Kultur- und Religionsphase des Marduk in der Zeit von 500 bis 400 v. Chr. zu. Die Figur Nebucca steht auf zwei Mondsicheln, die auf einer rechteckigen Fußplatte aufgeschweißt sind. Der geschwungene Rumpf zeigt eine Steißausladung nach hinten und eine Halsvorwölbung mit einer Brustausladung ebenfalls nach hinten, einer so genannten Brustkyphose, und eine Halsausladung nach vorne. Nebuccas sichelförmige Arme tragen ein Modell des elliptischen Sonnensystemes mit einem eingespiegelten, orthogonal dazu stehenden Sternzeichen, wahrscheinlich Erde mit Planet. Planeten sind ebenfalls in dieses Sonnensystem eingespiegelt. Man weiß, dass die Babylonier damals große astronomische Kenntnisse hatten und auch Sonnenfinsternisse und ähnliches berechnen konnten. Unser Weltbild mit Schrift, Arithmetik und astronomischen Weltvorstellungen ist viel stärker durch die Babylonier und die zugrunde liegende Kultur von Marduk, Tiamat und den anderen babylonischen Göttern geprägt als durch die ägyptische, mehr bildlich und ornamental ausgestattete und auf Geometrie gestützte Kultur. Die Symbolik der drei Priester Enlil, Hamu und Nebucca des über Generationen gewachsenen Wissens und der Differenzierung der Welt- und Himmelsvorstellung ist bei Nebucca am weitesten differenziert.