Tetraeder-Mann

Der Mann ist das komplementäre Wesen zur Frau. Der Begriff „Mann“ wird mit vielen sozialen und emotionalen Bedeutungen assoziiert. Seine Geschlechterrolle ist heute noch durch eine Dominanz in vielerlei gesellschaftlicher Hinsicht geprägt. Viele Religionen wie zum Beispiel die katholisch-christliche praktizieren eine vorgebliche Überlegenheit des Mannes. Da die Bandbreite der männlichen Verhaltensweisen aber sehr groß ist, ist eine faktische Überlegenheit der Männer schwer zu finden. Die Skulptur des Tetraeder-Mannes nimmt in ihrem pyramidenartigen Kopf symbolisch menschliche Grundelemente in ihrer männlichen Form auf. Dieses Modell der menschlichen Grundmerkmale knüpft an mein Buch „Feuer, Stahl und Logik“ (1979) an. Die EKG-Kurve eines Herzschlages stellt die Funktion des Menschen, die Kreisfunktion Pi (=π) seine geistige Fähigkeit bzw. geistig-seelische Kapazität dar. Die Grundfläche der Pyramide beinhaltet das so genannte komplementäre Prinzip. Dieser Begriff besagt, dass es dem Menschen unmöglich ist, einen Menschen zu lieben und gleichzeitig ihm gegenüber gerecht zu sein. Dennoch existiert beides im Menschen. Später wurde dieses komplementäre Prinzip von dem dänischen Atomforscher Niels Bohr in Zusammenhang mit dem Phänomen Licht eingeführt, das mal Körperchen-, mal Wellencharakter hat. Beides ist gleichzeitig im Phänomen Licht enthalten, in seinem wechselnden Charakter für den Menschen aber unvorstellbar. In Erweiterung meines Modelles von 1979 wurde diese Skulptur nun auch um das stoffliche und genetische Fortpflanzungsprinzip ergänzt. Durch die zeitliche Begrenztheit des individuellen Lebens kann der Mensch nur durch Fortpflanzung zu einer Kontinuität kommen, wobei zum Schluss eine einzelne Spermienzelle des Mannes mit ihrem halben Chromosomensatz den halben Chromosomensatz einer reifen Eizelle der Frau zu ergänzt, um so ein neues Leben zu schaffen.