Tiburobolo Quast

Die Vorstellung, dass der Mensch in die Gestaltung von Lebewesen eingreifen kann, erfüllt uns heute mit Schrecken und einem gewissen Schauer. Dennoch wurden die Erkenntnisse über die systematischen Eigenschaftenvererbungen von Gregor Mendel immer wieder auch als Ansporn zur Beeinflussung des eigentlichen Lebens von Wissenschaftlern im Sinne von Erranten aufgegriffen. Als James Dewey Watson und Francis Harry Compton Crick die Codierung der Lebenspläne in der Doppelhelix veröffentlicht hatten, fand ein großer Aufbruch in der modernen Wissenschaft mit der Anwendung der Gentechnologie statt. Als Wissenschaftler auf der Seite zur Kunst und als Künstler auf der Seite zur Wissenschaft ist dies ein elementares Thema, denn es beeinflusst letztendlich die Grundlagen unseres Seins innerhalb des Bios auf dieser Welt. Für die vorliegende Skulptur des „Tiburobolo Quast“ habe ich mir vorgestellt, einen Haifisch (auf span.: „tiburón“) mit einem Schmetterling (auf portug.: „boroboleta“) genetisch zu vermischen. Letztendlich würde aus einem solchen Lebensbauplan ein neues Lebewesen mit einer besonderen Phänomenonologie hervortreten. Symbolisiert habe ich eine Version in dem „Tiburobolo Quast“, der den großen Haifischkörper in einer vertikal stehenden Ellipse zum Ausdruck bringt.