Walter – Der stützende Errant an der Wand des Sensoriktunnel zum Jenseits

Die Figur des stützenden Erranten Walter an der Wand des Sensoriktunnels zum Jenseits ist meinem 2013 verstorbenen Freund und langjährigen Begleiter Walter Schnabel, Metallfachmann und Schlosser, gewidmet. Er hat mich bei vielen meiner Werke fachmännisch beraten. Seine hohe Genauigkeit findet ihren Ausdruck darin, dass er selbst eine einstürzende Wand des Sensoriktunnels noch zu stützen versuchen würde. Die Grundlage dieser Skulptur ist wieder die Vorstellung des Sensoriktunnels und der darin lebenden Erranten. Während die Masse der Menschen mit ihrem augenblicklichen Aufenthalt auf dieser Erde im Mainstream zufrieden ist, suchen andere, so auch Walter Schnabel, an der Wand des Sensoriktunnels, was noch hinter unserer Welt stecken könnte. Angesichts der begrenzten Sinne, mit denen wir als Menschen unsere Welt erfassen (siehe auch Schopenhauers „Die Welt als Wille und Vorstellung“) könnten um uns herum viele andere Dinge existieren, die wir nur nicht wahrnehmen können. Die Begrenzungswand zwischen uns und der Welt da draußen könnte aber auch in einem gefährlichen Moment zusammenbrechen, so dass wir eine abgeschirmte Raumstätte in der Welt verlören. Die Figur des Walter symbolisiert den Versuch, einen solchen Zusammenbruch unserer Welt zu verhindern. Die Skulptur wurde aus einer großen Stahltafel herausgeschnitten und anschließend in die Form geschmiedet, die mit der Wand der Sensoriktunnels verbunden ist. Nach vorne zieht auch noch ein schwarz gefärbter Trabekel heraus, wie wir in etwa aus den Herzkammern als Aufspannband kennen.