Capra Coelestis III – Kunigunde

Auf die vielen Phytowesen unserer Pflanzenwelt haben wir geistig drei Himmelsziegen losgelassen, um die Pflanzen in ihrem Höhen- und Breitenwachstum zusammenzuschneiden. Dabei hat die Capra coelestis III Kunigunde das breiteste Schneidwerk mit elf Scherzähnen. Als Vorbild für die Skulptur der Himmelsziege gilt die germanisch-mythologische Ziege Heidrun, die hoch oben im Weltenbaum Yggdrasil die Zweige abbeißt, verdaut, Kraft daraus schöpft und schließlich diese Kraft in Met umwandelt, den man an ihren Zitzen trinken kann. Auch der Name Kunigunde ist ein alter germanischer Name, in dem einerseits der Wortinhalt „Kuni“, das heißt, „Sippe“, und andererseits „Gund“ („Kampf“) enthalten ist. In Adelskreisen war der Name Kunigunde im Mittelalter bei uns besonders beliebt. An dieser Stelle sei auch auf die Heilige Kunigunde, die Kaiserin, verwiesen. Sie ist am 3. März 1040 in Luxemburg gestorben. Im Jahr 1200 erfolgte durch Papst Innozenz III. die Heiligsprechung. Kunigunde, die das wankende und trügerische Bild der Welt kennen gelernt hatte, zog sich mit Erlaubnis ihres Gemahls, Kaiser Heinrich II., in das niederhessische Kaufungen zurück. Dort gelobte sie, ein Kloster für Jungfrauen zu erbauen. Zunächst wurde sie durch eine schwere Erkrankung daran gehindert, begann aber nach ihrer baldigen Gesundung mit dem Bau des Klosters. In der Figur der Kunigunde reicht das mythologische Bild der Himmelsziege in unsere Welt hinein mit der Aufforderung zur Begrenzung der allgemeinen Ausbreitung und des allgemeinen Wachstumes auf die wesentlichen Elemente unseres Lebens.