Julia, eine Südamerikanerin

Frauenkulturen beziehungsweise von Frauen dominierte Kulturen kennen den Typ der besonderen, schönen und starken Frauen, wie ich ihn u. a. in Südamerika angetroffen habe. Dieser Frauentyp appelliert an einen utopischen Urzustand der Gesellschaft. Dementsprechend habe ich auch surrealistische Mittel bei der Gestaltung dieser besonderen Stahlskulptur angewandt. Die hoch aufragende surrealistisch konfigurierte Stahlskulptur einer jungen Frau ist die Skulptur „Julia“. Dabei schwebt mir eine junge, erfolgreiche Ärztin und Neurowissenschaftlerin, Dr. Julia Bergmann de Bertora aus Buenos Aires, vor Augen. Das Rückenskelett ist im Sinne einer räumlichen Grafik auf eine Drahtgitterkonstruktion aufgesetzt. Im Rückenbereich ist eine Standsäule mit drei großen Fächerflügeln angeschweißt. Die beiden Seitenkoteletten sind stärker gekürzt als bei den beiden Vorgängerskulpturen Malinche und Heloisa. Julia hält ein Spiegelsymbol nach oben, welches vorne den Stab mit dem ellipsenförmigen Spiegel über eine hohle Halbolive und einem darüber stehenden Bügel mit weiterem Abstandswinkel unten aufweist. Die Skulptur „Julia“ bringt das Auftreten und das Erscheinungsbild einer schönen, selbstbewussten, jungen Argentinierin aus den heutigen Tagen zur Darstellung. Es handelt sich um eine junge, gut gebildete Frau in einer sehr selbstbewussten Position. Sie ist die dritte im Bunde der starken und prägnanten südamerikanischen Frauen aus dem Erfahrungshorizont des Künstlers.