Malinche, die mexikanische Frau des Cortes

Die Menschen leben als Männer und Frauen untereinander und zusammen. Trotz vieler körperlicher Ähnlichkeiten gibt es doch bedeutende anatomische und seelisch-geistige Unterschiede. Die Bezeichnungen „Mann“ und „Frau“ dienten immer auch zur gesellschaftlichen Abgrenzung beider voneinander. Die mexikanische Indianerin La Malinche war eine besonders umsichtige und starke Frau, die dem spanischen Konquistador Hernán Cortés in der Stadt des aztekischen Königs Montezuma II. 1521 den rettenden Ausweg wies und ihm und seinen Truppen auch später mehrfach das Leben rettete. Später hat Cortes sie, obschon Indianerin, geheiratet und ein Kind mit ihr gezeugt. Malinche gehörte einem anderen Indianerstamm als den von Cortez besiegten Azteken an. Ihr Stamm hasste die Azteken, die vor Menschenopfern und Kannibalismus nicht zurückschreckten. Die über drei Meter hohe, schlank aufragende, aber dynamisch geschwungene, surrealistische Figur der Frau Malinche verbindet technisch eine Mischung aus räumlicher Grafik und räumlichem Flächenspiel. Der Typ dieser Frauenskulptur von Malinche knüpft an ein virtuelles Verständnis von Frauen und auch an surrealistische Gestaltbilder von Salvador Dalí. Malinsches Kopf einer eindrucksvollen Frau ist fast der Kopf einer Walküre oder einer Kriegerin mit Seitenlocken und nach hinten herabziehenden, geschwungenen Haaren. An dem runden spiegelförmigen Zepter ihres Stempelstabs in der rechten Hand laufen die „Atmakoms“ hinauf, welche in meiner Symbolik die Seelenbegleiter ins Jenseits sind.