Seelenwanderung mit Aufgang, Blüte und Abgang einer Menschentetrade im Diesseits über dem gekrümmten Spiegel einer uneigentlichen Ebene der Zeit

Die Gegenwart ist nach Augustinus nicht mehr die Vergangenheit und noch nicht die Zukunft. Die Seele erinnert die Vergangenheit, nimmt die Gegenwart wahr und erwartet die Zukunft. Dennoch spielt sich unser Leben im Diesseits in der Sphäre der Zeit ab. Die Skulptur von den „Menschen über der uneigentlichen Ebene der Zeit“ knüpft an meine Ausführungen in meinem Buch „Feuer, Stahl und Logik“ von 1979 an. Gedanklich wurde sie ausgeweitet auf meine Definitionen des „Narrativen Sensologismus“ im Zusammenhang mit der Ausstellung meiner Werke bei den Bayreuther Richard-Wagner-Festspielen im Jahre 1992. Im Mittelpunkt dieser Skulptur der „Seelenwanderung mit Aufgang, Blüte und Abgang einer Menschentetrade“ steht die menschliche Wesenstetrade aus dem narrativen Sensologismus. Die symbolisierte uneigentlichen Ebene der Zeit ist unsere Diesseitsbühne, auf der sich der kontinuierliche Lebensbogen unseres Lebens im Diesseits abspielt. Innerhalb des Lebensbogens finden wir Abdrücke der vergangenen Seelen vormaliger Menschen. Am Ende des Lebensbogens begegnen uns mit den sogenannten „Atmakoms“ Begleiter der Seelen vom Diesseits zum Jenseits. Dennoch bleibt der gesamte Vorgang der Zeitabhängigkeit unseres Lebens dem Einzelnen unbegreiflich. Wer hat uns geschickt? Wer holt uns aus diesem Leben wieder heraus? Was passierte mit den Seelen unserer Vorfahren? Werden auch wir einmal dorthin gehen, wo sie sind? Diese mich als Künstler aufwühlende und quälende Vorstellung des Mysteriums des menschlichen Lebens vom Beginn bis zum Ende ist Gegenstand, Thema und Verwirklichung in dieser Skulptur.