Tycho Brahe

Die Stahlskulptur „Tycho Brahe“ symbolisiert den dänischen Adeligen und bedeutendsten Astronomen seiner Zeit Tycho Brahe (1546–1601). Er führte mit einer Mathematisierung der Beobachtungen das Weltbild aus dem Mittelalter und der Renaissance in die Neuzeit. Weitere Vertreter in dieser Reihe sind in meinem Verständnis Johannes Kepler, René Descartes und Isaac Newton. Brahe beschäftigte sich frühzeitig mit Methodik und Instrumenten zur präzisen Messung der Himmelskörperpositionen. Auf Grund der Widersprüche zwischen dem ptolemäisch-geozentrischen und dem kopernikanisch-heliozentrischen Planetensystem entwickelte er mit dem tychonischen Weltbild einen Kompromiss. Im Jahr 1572 beobachtete Tycho Brahe die erste Supernova In Europa. Im September 1598 wurde Brahe Hofmathematiker von Kaiser Rudolph II. in Prag. Dort führte er seine Beobachtungen mit seinem bekanntesten Instrument, einem großen Mauerquadranten, durch. Der Mauerquadrant, auch tychonischer Quadrant genannt, hatte einem Radius von zwei Metern und erlaubte eine Messgenauigkeit von bis zu zehn Bogensekunden. Nach Brahes Tod wurde sein Assistent Johannes Kepler sein Nachfolger und vollendete die im Auftrag des Kaisers zu erstellenden „Rudolphinischen Tafeln“ in Tabellenform mit den Positionen der Sterne des damals sichtbaren Himmels. In diesen Büchern von Tycho Brahe hatte er zuvor beobachtet, dass der Mars nicht kreisförmig, sondern elliptisch um die Sonne rotiert. In meiner Skulpturendarstellung ist Tycho Brahe bedächtig leicht nach vorne gebeugt und hält den massiven Mauerquadranten im rechten Arm. Sein Blick ist darüber hinaus gehend aber in die Welt gerichtet.