Die Zeit haben sich bereits unsere Vorfahren als etwas Abgeteiltes vorgestellt. Wir erleben die Zeit aber nicht als vollständiges analoges Kontinuum, sondern Zeit ist in der Empfindung des Menschen immer in kleine Zeitintervalle bzw. Augenblicke gebrochen. Neurobiologisch umfasst der biometrisch gemessene Augenblick für den Menschen ein Zeitfenster von etwa drei Sekunden. Die Menschen haben sich vor allem in der Neuzeit bemüht, die Zeit auch messend zu erfassen. Dabei sind unsere Untergliederungen nicht nur für die kurzen Bruchteile von Sekunden, sondern auch für die langen Ausdehnungen der Zeit im Weltraum immer feiner geworden . Erst mit Hilfe der Zeit ist es möglich, rhythmische Funktionsveränderungen genauer zu differenzieren und zu beschreiben. Die vorliegende Skulptur des Zahns der Zeit bringt in unserer Aufmerksamkeit einen Zahn, der das Kontinuum Zeit immer wieder in Augenblicke zerbricht. Der oben sitzende Zahn der Skulptur ist als Blechplastik aus einem schweren, massiven Stahlteil wie ein unterer Schneidezahn geschnitten. Insgesamt ergibt sich die Gestalt eines kultischen Zahnkopfes auf einer schweren stehenden, abstrakt „hominiden“ Gestalt mit der Aura der Zeit zerbeißenden Kraft.